Tätigkeitsbericht 2017 – Auftrittsserie: „Zwei Welten – Die Geschichte von Tarzan“

Rückblick Vereinsgeschehen

Bereits nach der Veranstaltungsserie „Unterschwarzer Flagge II“ -2015, fiel die Entscheidung der damaligen Betreuer, 2017 das Musical Tarzan, artistisch inszenieren zu wollen. Neu war hierbei auch, nicht nur die Zusammenarbeit mit der Band, sondern, es sollte ein Kooperationsprojekt mit der Robert Schuman Schule (IGS- Frankenthal) werden. Bei der IGS lag zum einen die Musikalische und Szenische Ausarbeitung. Um die vielen Fragen der benötigten Auftrittsrechte klein zu halten, wurden von unserem Bandleader alle Stücke der Musicalvorlage neu arrangiert und eigens in Noten verfasst. Zusätzlich wurden noch weitere passende Lieder eingefügt, da mehr Musikstücke gebraucht wurde, als das Musical in der Originalfassung hatte. Auch der Titel Tarzan wurde somit in „Zwei Welten- Die Geschichte von Tarzan“ umbenannt. Erst viel später zeigte sich, dass der Titel in vielerlei Hinsichten passend auch für unsere Kooperation war. Unsere Schüler konnten somit über unseren Waldorftellerrand schauen und erhielten einen Einblick in die Strukturen und Alltagsformen einer staatlichen Gesamtschule. Ebenfalls waren die Schüler der IGS sehr über unsere Schulart angetan. Der geplante Auftrittsort aller Veranstaltungen sollte nach reiflicher Überlegung nur in unserer Veranstaltungshalle stattfinden, da die Artistik zum großen Teil ortsgebunden in unserer Halle installiert ist. Man traf sich die Herbstferien über in einem Jugendfreizeithaus in der Nähe von Ramstein mit den Oberstufenschülern beider Schulen. In dieser Zeit schrieb man die Dialoge, verteilte die Rollen und die jeweiligen artistischen Nummern auf die Lieder. Da vor allem die tragenden Rollen viel zu singen und Sprechen hatten, wurden gleich mehrere Besetzungen vereinbart, um der stimmliche Belastung gerecht werden zu können. Klar war, dass dies vermehrte Proben in den jeweiligen Besetzungen bedeutete. Die größte Sorge lag noch in der Besetzung des Tarzans. Hierfür gab es nur einen Anwärter aus der Schülerschaft. Leider fiel dieser dann auch noch gesundheitlich im Frühjahr ´17 aus, so dass man rasch für einen Komplettersatz aufkommen musste, um das Projekt nicht in Gefahr zu bringen. Dies gelang dann mit gutem Zureden. Zwei Schüler der Waldorfschule ließen sich dann auf die wahnsinnige Herausforderung ein, binnen kurzer Zeit die Gesangs- Text und artistischen Proben zu leisten.

Kulisse/ Manegenbau

Das Bühnenbild wurde recht einfach realisiert, indem man die Stoffbahnen aus der Show „Insomnia“ (2016) grün färbte und zu Lianen verwandelte. Das Anbringen an der Hallendecke war jedoch wieder eine zeitraubende Angelegenheit. Ebenso versuchte man die ganze Halle in einen Dschungel zu verwandeln, indem viele Blumen und weitere Pflanzen gebastelt und dekoriert wurden.

Um den Akteuren und den verschiedenen Szenen den entsprechenden Raum geben zu können, griff man auf die Rampenanordnungen der Show „Äquilubia“ (2006) zurück. Das Podest der Bandebene wurde ebenfalls für die szenische Darstellung genutzt, da es in diesem Jahr für die Band sowieso zu klein war. Diese fand ihren Platz mit dem vielköpfigen Chor auf der Empore. Auch auf die Krabbeltunnel unter die Bühne wollte man nicht verzichten. Da es in diesem Jahr keine Nummer auf dem großen Trampolin gab, konnte man die Bühne an dieser Stelle getrost eben verlaufen lassen.

Technische Herausforderungen

Um die Show recht professionell abmischen zu können, lag die Überlegung nahe, in ein neues digitales Mischpult mit entsprechenden Eingängen zu investieren. Da das Budget jedoch begrenzt war, und man die Verkabelung zur Stagebox aus Kostengründen noch analog haben wollte, fiel die Entscheidung dann auf ein Pult von Soundcraft (Expession III), das sowohl übersichtlich in der Handhabung für die Schüler war, als auch enorme Features beinhaltete.

Ein weiteres Problem war ebenfalls schon sehr früh bekannt. Die Verteilung der Funkfrequenzen durch die Bundesnetzagentur wurden zum 1.1´16 neu vergeben. Da man zu Beginn der Planung noch mit ca. 10 Funkstrecken für die Sänger und weiteren Funkstrecken für das InEar-Monitoring (IEM) plante, konnte man diese nicht alle störungssicher im freien Band der Mittellücke unterbringen. Da man die Mikrophone bereits schon zur Probenwoche an Ostern haben wollte, war die Frage nach Miete oder Anschaffung wieder einmal abzuwägen. Durch die Verbindung zur Firma „Shure“ konnte man sich dann auf eine gute Lösung einigen und schaffte dann 2 IEM- Systeme im freien Band mit zusätzlichen Empfängern an, da man die individuelle Differenzierung am Empfänger durch das Beimischen des eigenen Signals vornehmen konnte. Für die Funkmikrofone konnten wir die Beziehungen zur Wormser Veranstaltungstechnikfirma Sound und Vision nutzen, die uns sehr in den Mietkosten entgegen kam. Wichtig war für uns, dass die gemieteten Systeme mit unserem neuen Mischpult harmonierten. Um der Tontechnischen Herausforderung gerecht zu werden, nutze man die Beziehung zu ehemaligen Schülern, die bereits in diesem Berufszweig ausgebildet waren.

Um dem Publikum auf allen Plätzen die Show, die sehr detailreich inszeniert wurde, zu ermöglichen, plante man zwei Videoprojektionen, die man gegenüber auf die Stirnseiten der Halle beamte. Zugleich konnte man das live gemischte Signal auch für die eigenen Aufnahmen einer DVD nutzen. Auch die Übertragung in die Gymnastikhalle, die wie in allen Jahren zuvor, uns auch wieder als Backstage diente, wurde das gemischte Bild übertragen. Das hierfür erforderliche Equipment liehen wir uns kostenfrei vom Offenen Kanal Ludwigshafen, da der OK-Neustadt hierfür nicht ausgestattet war. Dennoch übernahm das Team aus Neustadt wie in den vergangenen Jahren die Aufzeichnung der Show. Um alle Besetzungen aufzuzeichnen, war unser eigener Livemitschnitt zwingen erforderlich, da der OK Neustadt nicht an allen Tagen zur Verfügung stand. Diesen neuen Arbeitsbereich übernahmen Schüler der IGS.

Aus den gemachten Erfahrungen der Show „CUT“ (2014) konnte man auch einen Videomonitor latenzfrei für die Akteure auf der Manege installieren. Somit konnten die Einsätze vom Dirigenten auch gesehen werden. Für alle technischen Bereiche galt es vor allem, die langen Kabelwege sorgfältig zu planen, damit es zu keinen Störungen kam.

Fürsorgliche Arbeit/ Schülergesundheit

Lange war die Diskussion über die Anzahl der Auftritte. Um allen Tragenden Rollen ihre Auftritte geben zu können, kam man dann auf 7 Auftritte. Demnach fingen die Veranstaltungen schon am Montag statt Mittwochs an und gingen dann, wie üblich, bis zum Samstag. Der Zeitplan für den Aufbau und einer Generalprobe war somit in der vorherigen Woche recht straff. Damit vor allem die jungen Artisten nicht an allen Tagen auftreten mussten, wurden die Nummern so gestaltet, dass man eine maximale Flexibilität hatte, sie auch kurzfristig, umstellen zu können. Dennoch machten wenige von der Vereinbarung Gebrauch. Die Schüler saugten förmlich die Zirkusatmosphäre auf und wuchsen an ihr enorm. Die Betreuer leisteten hier eine bemerkenswerte Arbeit. Sie konnten ihre Schützlinge entsprechend gut einschätzen und zogen auch rechtzeitig medizinischen Rat hinzu, wenn sie Überforderungen vermuteten. Auch die Abteilung der Physiotherapie leistete präventiv unglaubliche Arbeit.

Aus dem Training

In diesem Jahr überlegte man wie üblich, welche Disziplinen in der Show gezeigt werden können. Das Thema Dschungel zeigte sich für die Luftakrobatik als sehr dankbares Thema. Jedoch war es für Ein-, Hoch-, Rhön- oder Kunstfahrräder nicht leicht, einen Platz im Programm zu finden.

Die Betreuer konnten schon sehr früh mit den vorhandenen Playbacks arbeiten. Auch die jungen Mittelstufenartisten fanden dadurch leicht in die Szenerie hinein und konnten sich mit ihren Rollen verbinden. Die Festlegung der Titel auf die Nummern und der feste Ablaufplan der Szenen, gaben uns rasch einen klaren Zeitplan der Show vor. Es war klar vereinbart, dass die Nummer mit Beenden des Titels auch zu Ende sein muss. Bereits die erste Durchlaufprobe am dritten Tag der Probenwoche an Ostern zeigte uns, dass die Planungen sehr gut umgesetzt worden waren. Dies gab uns große Zuversicht für die Auftrittstage.

Kostüme

Die Kostüme wurden wie in jedem Jahr von unserem sehr engagierten Elternteam gefertigt. Einige Eltern der IGS brachten sich sehr tatkräftig mit in die Arbeiten ein. Sehr aufwendig wurden auch riesige Blüten, Blätter und Schmetterlinge genäht. Die Kostüme mussten in diesem Jahr deutlich mehr artistischen Belastungen standhalten. Auch durch die unterschiedlichen Besetzungen mussten einige Kostüme mehrfach genäht werden, um für alle Shows immer einsatzbereit gewesen zu sein.

Finanzen

Im Vorfeld einigte man sich darauf, getrennte Kassen/ Buchhaltungen zu behalten, damit jede Schule transparent ihre eigenen Abrechnungen machen konnte. Die Zusammenarbeit sah man vor allem in der Begegnung und im Austausch. Dem Förderverein der IGS überließ man eigenständig einige Verkaufsstände, die sie auch mit ihren Eltern personell bewerkstelligen konnten. Diese Einnahmen gingen direkt an den Förderverein der IGS. Alle restlichen Ausgaben/ Anschaffungen und das finanzielle Risiko lagen beim Zirkusverein. Die Tickets wurden wie auch im vergangenen Jahr mit der Internetplattform der Firma zTix verkauft. Dies brachte für die 7 Shows eine klare Erleichterung. Der hauseigene Vorverkauf (Inhouse) ging in diesem Jahr deutlich zurück. Künftig könnte man überlegen, die Vorverkaufsgebühr und die Systemgebühr entsprechend den verkauften Tickets anzupassen. Die Auslastung der Shows lag vergleichbar hoch im Verhältnis zu den Veranstaltungen mit 5 Auftritten, da durch die IGS, ein deutlich größeres Umfeld angesprochen wurde. Auch durch die wechselnde Besetzung gab es viele Zuschauer, die sich die Show wiederholt angesehen haben.

Vereinsführung

Der derzeitige Vorstand hätte sich in diesem Jahr neu zusammengesetzt. Leider war der Jahresabschluss nicht wie erwartet rechtzeitig fertig gestellt. Somit wurde der alte Vorstand weiter im Amt belassen, um alles ordnungsgemäß aufzuarbeiten, damit eine saubere Übergabe stattfinden kann. Man überlegte, ob es sinnvoll wäre das Geschäftsjahr gleich dem Schuljahr zu setzen. Doch aus Sicht der Buchhaltung ist dies nicht gewünscht, da somit der Jahresabschluss mit dem des Schulvereins in dieselbe Zeit fallen würde. Die Hoffnung ist, dass künftig die Jahresabschlüsse und die damit verbundene Mitgliederversammlungen zeitnah im neuen Kalenderjahr erfolgen. In der Jahresphase von der Probenwoche bis nach den Aufführungen ist sonst von wenig Zeit für eine Mitgliederversammlung.

Blick in die Zukunft

Nach dem sehr anstrengenden ersten halben Jahr ´17 wollte man die neue Show für ´18 deutlich einfacher gestalten. Dennoch gab der Erfolg des Musical- Projekts allen einen enorm großen Motivationsschub. Auch die neuen Betreuer fanden im Herbst´17 sehr leicht in die Gruppe hinein und konnten sich rasch mit tollen Ideen einbringen. Das Thema Hotel fand man als sehr zugänglich. Auch, dass die Akteure nicht als Tier- oder Phantasiewesen auftreten werden, brachte etwas Entspannung in der Kostümabteilung. Dennoch setzte man auch für die kommende Show 2018 auf die Unterstützung durch die Band, da sie 2019 wohl nicht zur Verfügung stehen wird. Demnach reichen die Gedanken schon in das Jubiläumsjahr 2020, das man frühzeitig planen wolle.

Dominik Gräber-Armbrüster